4. August 2015

Jeder stirbt für sich allein

Mein Urlaubsmontag war diesmal richtig vollgepackt. Zunächst mußte ich zeitig am Morgen mein Lager in Berchtesgaden abbrechen, um mich noch rechtzeitig mit meinen bayrischen Kameraden treffen zu können. Nach einer einstündigen Autofahrt erklommen wir schließlich das Kitzbüheler Horn. Und nach der Tour hieß es für mich, den Campingplatz Schwarzsee zu suchen, meiner letzten Ausgangsbasis für die nächsten Tage. Das Einrichten sowie die Tournachbereitung einschließlich Körperpflege dauert jedesmal seine Zeit, vor allem, wenn man vom Tag ziemlich geschafft ist.

Das Kitzbüheler Horn ist ein hervorragender Aussichtsberg mit grandiosem Panorama. Allerdings war die Kletterei auf den Gipfel gestern eine Quälerei hart an der Grenze des für mich Zumutbaren. Mehrmals habe ich überlegt, den Aufstieg abzubrechen. Weil mir nämlich die Höhenringstraße vom Vortag noch in den Knochen steckte, mußte ich mich schon sehr weit unten auf die Kurze-Sprünge-Taktik verlegen. Um das Leiden komplett zu machen, brannte die Sonne erbarmungslos von einem wolkenlosen Himmel.

Bloß gut, daß Albert und Toni mit ihren Frauen schon eine knappe Stunde zuvor vom Parkplatz aufgebrochen waren. Während ich mir dort noch ein paar Kalorien einverleibte - ich hatte noch nicht gefrühstückt - bliesen sie bereits voller Ungeduld zum Gipfelsturm. Verständlich. Albert wußte genau, was ihn erwartete. Denn er ist der vermutliche Erstbezwinger mit dem Handbike.

Zu fünft auf dem Kitzbüheler Horn: Toni, Brigitte, Albert, Ingrid, Veit
Alle vier habe ich erst wieder nach 8 Kilometern am Alpenhaus getroffen, wo sie vor dem steilsten Stück bis zum Gipfel eine Pause einlegten. Danach gab es für uns Handbiker die finale Tortur mit Steigungsspitzen bis über 25% (lt. Übersichtstafel am Beginn der Panoramastraße), während sich die Frauen lieber gleich zu Fuß auf den Weg machten.

Schade, daß die eigentliche Aussichtsplattform an der Basis des Sendeturms nicht barrierefrei zugänglich ist. Die letzen Meter dorthin geht es nur über eine Treppe. So war für uns ca. 10 Meter unterhalb des höchsten Punktes Schluß. Doch auch auch ohne den 360°-Rundumblick hatten wir an diesem Tag eine wunderbare Aussicht bis zu den vergletscherten Gipfeln rund um den Großglockner.

Im Nachhinein bin ich froh darüber, daß ich mich bis oben durchgekämpft habe. So standen wir gemeinsam auf dem Kitzbüheler Horn.

Track der Handbiketour vom 03.08.2015

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